Kampf mit Erinnerungen

Gepostet in: Politik/Wirtschaft

In Österreich wurde am vergangenen Tag der neue Kanzler in Van der Bellen bekannt. Er überragte den Rechtspopulisten Norbert Hofer mit 31.000 Stimmen.

Der von russisch-estnischer Herkunft stammende Grüne will versuchen das Land auf neue Reformen zusteuern lassen und die gebrochene Wirtschaft wiederherstellen – eine einfache Aufgabe wird das nicht.

Trotz des knappen Ergebnisses und Unregelmäßigkeiten bei der Wahl, wird die FPÖ anscheinend keine Wahlanfechtung einleiten – in Mostviertel wurde eine Beteiligung von 146,9 Prozent errechnet.

Im Rest Europas werden die Erfolge der FPÖ, die sich als "Mitte-Rechts-Partei mit hoher sozialer Verantwortung" definiert, als EU-Untergang gefeiert.

Eine FPÖ-Anhängerin sagte: "Also ich finde, es ist eine Kehrtwende für ganz Europa. Wir freuen uns sehr." Die französische Rechtsextreme spricht von "historischer Leistung".

Ein Schema vereint die Rechtspopulisten: die Islamfeindlichkeit. Die ständigen politischen Querelen um Flüchtlinge, der mediatische Fokus an das "Problem", die negativen Bilanzen der Wirtschaftskonjunktur, der IS-Krieg und dem "Feind" Russland vermögen so manche Launen zu derben und zu geschichtlicher Irreführung zu verleiten.

"Eine rechtsextreme Partei hätte in Österreich vielleicht ein Wahlergebnis von zwei Prozent erreicht. Größer ist der Narrenanteil in Österreich mit Sicherheit nicht." – Norbert Hofer

Der Appell Norbert Hofers mag hoffnungsträgerisch glimmen, doch erinnert er einem tragisch an vergangene Zeiten und Experimenten.

Ein geschichtlicher Blick auf Hitler und "Mein Kampf" oder auch noch die "Protokolle der Weisen von Zion" sollte manchen erschaudern lassen. Ein wissenschaftliches Experiment, das Milgram-Experiment, mag die Unwahrheit der 2% "Narrheit" nur allzu verdeutlichen.

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