Interviews
Interview mit: Kenan Williams | ||
Datum: | 21.06.2013 | |
Autor: | Vanessa | |
Links | nicht verfügbar | |
Bewertung: | ||
Blackbeats.fm: Hallo Kenan, herzlich willkommen zum Interview mit Blackbeats.fm! Erzähl unseren Lesern doch erst einmal kurz wer du bist. Kenan Williams: Hallo Blackbeats, mein Name ist Kenan, ich bin 22 Jahre alt, bin in Salzgitter geboren und in Aachen aufgewachsen. Zur Zeit lebe ich mehr in Berlin und New York. Blackbeats.fm: Wie hast du mit der Musik angefangen? In Musikerkreisen bist du immerhin schon bekannt, aber für unsere Leser gehörst du noch zu den eher unbekannteren Künstlern. Kenan Williams: Ich habe ziemlich früh von unserer Nachbarin gelernt wie man Klavier spielt. Immer wenn sie sah, dass ich nicht wirklich etwas zu tun hatte, fragte sie bei meiner Mutter nach, ob ich doch noch etwas zu erledigen hätte oder ob ich Zeit habe und hat mir dann Klavierunterricht gegeben. Ihr habe ich den Anfang zu verdanken. Mit 15 habe ich mir mit Videos bei Youtube beigebracht, wie man Gitarre spielt. Ich hatte nur eine Gitarre aus dem Lidl.. und so hatte ich also meine ersten, musikalischen Anfänge. 2007, damals war ich 16, habe ich an einer Castingshow teilgenommen und bin weiter gekommen, habe aber kurz bevor ich die Knebel-Verträge unterschreiben musste, dank meinen Eltern, aufgehört. 2009 habe ich Demos an verschiedene deutsche Plattenfirmen geschickt und keine Antworten bekommen - weder Absagen noch Zusagen und ich habe mich dann bei einer Plattenfirma aus Köln vorgestellt. Ich war ziemlich enttäuscht, weil ich keine Antwort bekommen habe, ich habe mir viel Mühe gegeben und natürlich eine Antwort erwartet und habe im Empfangsbereich einen ziemlich großen Aufstand gemacht und so deren (ungeplante) Aufmerksamkeit bekommen und hatte meinen ersten Plattenvertrag in der Tasche. Blackbeats.fm: Wie ging's danach für dich weiter? Kenan Williams: Ich war Einer von Vielen, ein Plattenvertrag heißt erstmal nichts Besonderes. Man hat Einschränkungen, man darf nichts veröffentlichen, der Plattenvertrag hatte also erst mal keinen Wert. Ich habe Gott sei Dank gute Berater an meiner Seite gehabt: Ich wurde gelobt, man hat für mich gesprochen und so hatte ich meine kleinen Anfänge als Openig Act einiger Künstler, wie zum Beispiel Adele in der Kölner Philharmonie. Anfang 2012 wurde ich von einer Plattenfirma in Berlin abgelöst. Währenddessen habe ich endlos viele Lieder geschrieben, im Oktober war ich in New York bei dem Hauptstandpunkt meiner damaligen Plattenfirma und habe in einem kleinen Tonstudio einfach vor mich hinsingen müssen. Einfach alles worauf ich Lust hatte. Irgendwann war der Vorraum des Studios komplett voll mit Menschen die mir zugehört haben, was ich erst einmal gar nicht registriert habe. Als ich dann raus kam, wurde ich von einem Herren (Jeff) angesprochen, er hat auf mich eingeredet, ich hab vieles gar nicht verstanden außer "Deine Stimme hört sich an wie die, einer Afroamerikanischen Frau, komm mich heute Abend in meinem Büro besuchen" und er gab mir seine Visitenkarte und erst vor dem Gebäude realisierte ich, dass ich gerade vor Roc Nation stehe. Jeff sagte, dass er mir jemanden vorstellen möchte. Ich kam rein und habe auf nichts geachtet, den Namen an der Tür habe ich übersehen, ich habe alles um mich herum ausgeschaltet. Da steht dieser riesige Mann auf und sagte freundlich und zuvorkommend "Hey!" und da war ich weg - Jay-Z stand vor mir und das war die größte Überraschung in meinem Leben. Er lachte, weil ich so perplex war. Jemand von meinem alten Management hat mich zu diesem Termin begleitet und ist davon ausgegangen, dass ich wüsste wo ich gerade hin gehe. Ich konnte gar nicht fassen, dass ich dort saß, bin erst mal zum Klo gegangen und habe geheult. Mir war schlecht. Professionell ist anders! (lacht) Ich habe mich zusammengerissen, bin raus gegangen und dachte mir "Jetzt zeigst du ihnen, wer du bist!", aber ich hab die Welt überhaupt nicht mehr verstanden. Wir haben Smalltalk gehalten, er hat nach meiner Familie gefragt, ob meine Familie mich und meine Musik unterstützt, ob ich noch etwas anderes mache. Jay-Z sagte mir, dass es erstmal wichtig sei, etwas Festes im Leben zu haben, bevor ich mich richtig auf die Musik stürze und ich hatte die ganze Zeit Fragen über Beyoncé im Kopf, weil ich sie unbedingt sehen wollte - aber natürlich habe ich gar nichts gesagt. Wir haben ungefähr eine Stunde geredet und viel gelacht, er ist unglaublich witzig, was man sich erst mal gar nicht vorstellen kann, wenn man ihn nicht kennt, aber er wusste genau, wie er auf mich zugehen musste, damit ich mich beruhige. Danach hat er mich ins Studio gebeten, damit ich singe. Blackbeats.fm: Hat er dich da sofort unter Vertrag genommen? Kenan Williams: Nein, da haben wir noch nicht über einen Vertrag gesprochen. Aber nachdem ich gesungen habe, hat er mich gefragt ob ich Lust hätte ein paar Tage später auf seinem Konzert im Barclays Center ein kurzes Opening zu machen. Ich habe trainiert wie ein Verrückter und dachte mir, wenn ich ein paar Tage lang laufen gehe habe ich mein Idealgewicht - hat natürlich nicht geklappt. Dann kam der große Tag: Ich wurde mittags in die Konzerthalle gebeten und habe den Technikern ein paar Stunden bei der Arbeit zugeschaut. Nachmittags konnte ich proben, mir wurde nicht gesagt, dass Jay-Z auch da sein wird, wenn ich auf der Bühne stehe. Ich habe drei Songs in der Probe gesungen: Von Rita Ora "How we do party" und zwei Songs von Beyoncé, "Sweet dreams" und "Halo". Blackbeats.fm: An diesem Tag bist du auch endlich Beyoncé begegnet. Wie war das für dich? Kenan Williams: Ich hab angefangen mit "Sweet Dreams" und hatte die Hälfte des Liedes hinter mir, als plötzlich ein Cut gemacht wurde. Ich war kurz vorm Heulanfall, weil ich nicht wusste was passiert ist. Ich dachte ich war so schlecht, dass sie mich jetzt rausschmeißen. Da kam jemand auf die Bühne, hat mich zurecht gerückt, mir gezeigt wie ich das Mikro halten soll und ist dann von der Bühne gegangen. Währenddessen saßen Menschen im Publikum die gejubelt und applaudiert haben und ich dachte, dass sie das machen um mich aufzubauen. Als die Proben zu Ende waren, bin ich backstage gegangen und wurde gefragt "Und wie war's?" und dachte, das haben sie doch mitbekommen... "Beyoncé, wie wars?!" und da habe ich erst mitbekommen, dass die Frau, die mir das Mikro in die Hand gedrückt hat, Mrs Carter war. Ich dachte "Kenan, wie kriegst du es eigentlich hin zu atmen wenn du nicht mal merkst, dass Beyoncé vor dir steht?" und dass das die einzige Chance war, sie zu treffen und ich diese Chance mit Füßen getreten habe. Blackbeats.fm: Hat sie gemerkt, dass du sie nicht erkannt hast? Kenan Williams: Ja, hat sie. Während des Konzerts war ich im oberen VIP Bereich und habe ein paar Leute kennen gelernt. Beyoncé, die auch dort aufgetreten ist, saß auch im VIP Bereich. Wir haben uns gesehen, ich bin auf sie zugegangen, sie ist aufgestanden und ich habe angefangen zu weinen wie ein Kind. Sie stand nur noch vor mir, hat mich an den Armen gefasst und gesagt "Ist doch alles gut, war doch super!" und ich hab mich entschuldigt, weil ich sie nicht erkannt habe. Sie hat angefangen zu lachen und mich herzlich umarmt, das war unglaublich. Dann habe ich mich nochmal entschuldigt, dass ich ihren Song gesungen habe, weil ich sie nicht annähernd erreichen kann und dass sie sich das anhören musste. Blackbeats.fm: Den Berichten zufolge sagte sie, dass du eine sehr gute Show abgeliefert hast. Kenan Williams: Genau das sagte sie. Am nächsten Tag habe ich auch meinen Plattenvertrag bei Roc Nation unterschrieben. Blackbeats.fm: Wie hast du dich gefühlt, nachdem du das Konzert gemeistert hast? Kenan Williams: Ich habe geheult. Ich habe meine Familie und meine Freunde angerufen und geheult. Keiner wusste was los ist, bis dann einige Aufnahmen vom Abend veröffentlich wurden. Wie man sieht, habe ich die Hälfte meiner Karriere damit verbracht zu heulen (lacht) Blackbeats.fm: Im September erscheint dein erstes Album "Rebel". Was kannst du uns darüber verraten? Kenan Williams: Das Album hat mich vier Jahre Arbeit, Nerven und Emotionen gekostet. Ich hatte natürlich schon einige selbstgeschriebene Songs aufgenommen, was aber von Roc Nation umgekrempelt wurde. Man hat mir neue Produzenten zur Seite gestellt und ich bin rundum zufrieden, weil das Album mit 20 Titeln einfach alles beinhaltet. Blackbeats.fm: Wenn du bei Roc Nation unter Vertrag bist, erwartet man ein paar namhafte Produzenten. Wir haben natürlich nachgeforscht, an deinem Album haben Shawn Carter (Jay-Z), Ryan Tedder, Timbaland, Rodney Darkchild Jerkins, Mark Ronson, Peter Boström, Sia Furler, Sam Walters, Scott Cuttler und Benny Blanco mitgewirkt. Kenan Williams: Ja, das war eine unglaubliche Erfahrung für mich. Blackbeats.fm: Dank deines Managements haben wir noch ein paar interessante Statements deiner Produzenten auf Lager. Ryan Tedder hat über dich gesagt, "Jay erzählte mir von seiner neuen Entdeckung aus Deutschland und schickte mir einige Songtexte. Ich habe Emotionen gespürt, die ich nicht kannte" Kenan Williams: (Er blickt mich sprachlos an und hat Tränen in den Augen) Oh mein Gott... Blackbeats.fm: Timbaland sagte außerdem "Er war schockiert als wir ihm sagten, dass ihn jetzt ein Fahrer nach Hause fährt und dass er seinen eigenen Fahrer zur Verfügung hat. DC (Darkchild) sagte er solle sich dran gewöhnen und Kenan antwortete 'Gott hat mir diese Chance gegeben, vielleicht nimmt er sie mir eines Tages, ich will mich nicht dran gewöhnen, ich will nicht zu tief fallen' und genau deswegen wird Kenan nie fallen" Wie fühlt sich so etwas an? Kenan Williams: (lacht) Gibt es denn gar keine Privatsphäre? Die haben doch soviele Sachen im Kopf, warum können die sich sowas merken? Einen Kommentar von Mark Ronson kenne ich sogar! Als er mich das erste mal Backstage gesehen hat, hat er für einen Techniker gehalten und sich gewundert, warum ich nicht arbeite. Dann hat er mich auf der Bühne gesehen und war einach nur überrascht. Das habe ich Anfang des Jahres von ihm erfahren, ich wusste nämlich nicht, dass er auch da war und mich beobachtet hat. So wie ich Backstage drauf war konnte er ganz präzise beschreiben und auf die Frage, wieso er mich nicht angesprochen hat antwortete er "Du hast mich ja auch nicht angesprochen" - wie in einem Liebesfilm (lacht). Blackbeats.fm: Das Album erscheint am 23. September. Was steht bis dahin für dich an? Kenan Williams: Ich hatte ein Fotoshooting für die Novemberausgabe des Billboard Magazines und ein kurzes Interview. Ich hab natürlich wieder vercheckt was das überhaupt war und habe mich gefragt, warum man das nicht etwas später machen könnte, damit ich noch abnehmen kann. In nächster Zeit stehen noch einige Interviews und Gespräche an, wir treffen uns mit den Regisseuren, die das Video zu meiner ersten Single drehen werden. Der Dreh findet im Juli und August hauptsächlich in San Francisco statt. Blackbeats.fm: Was dürfen wir von deiner ersten Single erwarten und wie wird sie heißen? Kenan Williams: Den Namen darf ich euch noch nicht verraten. Wer mich und meine Musik jedoch kennt, wird überrascht sein. Blackbeats.fm: Wo kann man deine Musik denn hören, damit unsere Leser einen kleinen Vorgeschmack bekommen. Kenan Williams: Vorerst über meine Facebookseite www.facebook.com/kenanwilliamsmusic und ab Juli über meine Homepage www.kenanwilliams.com Blackbeats.fm: Werden wir dich in naher Zukunft live sehen? Kenan Williams: Wenn ihr nach Amerika kommt ja! Haha - Ansonsten steht in Deutschland außer einem kleinen, privaten Gig im Juni nichts an. Blackbeats.fm: Kenan, das war es schon. Vielen Dank für das Interview! Wir wünschen dir viel Erfolg und hoffen natürlich, dass du mit deinem Album das erreichen wirst, was du dir wünschst. Möchtest du noch etwas sagen? Kenan Williams: Danke! Ich realisier das alles immer noch nicht, dass ich interviewed werde und sowas. Vielen Dank. Danke, dass du mir zugehört hast, sorry, dass ich so viel gesprochen hab. Ich wünsche euch auch alles erdenklich Gute Blackbeats! |
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