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Wasserpfeife Ade - Rauchverbot in der Türkei
Gepostet in: Wissenschaftc=images/news-pics/2527_1247913801.jpg align=left> Das Rauchen einer Wasserpfeife, auf türkisch Nargile genannt, ist in der Türkei eine alte Tradition und gehört deshalb auch zum Alltag dazu. Doch nun soll ein Rauchverbot in Kraft treten.
Viele Türken relaxen täglich im Teehaus und rauchen ihre Wasserpfeife.
Es gehört zu deren Leben dazu. Aber dies wird nun Vergangenheit sein, denn ab Sonntag, den 19.07.2009 besteht öffentliches Rauchverbot in solchen Häusern. Dies wird sehr viele Existenzen zerstören.
Der Türke Alper Sey wohnt in Istanbul und darf zu Hause nicht rauchen, da seine Frau es nicht möchte. "Deshalb komme ich hierher. Jeden Tag. Seit über 30 Jahren. Hier spielt sich das Leben ab. Hier diskutieren und streiten wir, hier erfährt man, was es Neues gibt. So ist das in der Türkei", sagt er.
Doch nicht nur Existenzen werden zerstört, auch das Leben vieler Menschen wird sich sehr verändern. Wenn er im Teehaus nicht mehr rauchen darf, dann wird Alper Sey auch nicht mehr dort hinkommen.
"Das ist so als würde man den Rauch im Hamam verbieten oder die Hintergrundmusik im Film. Das Rauchen gehört einfach dazu. Es ist beruhigend. Wie der Tee", schimpft der Besitzer des Teehauses.
Jahrelang hat er durch seinen Laden Geld gemacht und sich dadurch seinen Lebensunterhalt bezahlt. Doch wenn nun das Rauchverbot eintritt, muss er seinen Laden schließen. Er verkauft pro Tag ca. 80-100 Wasserpfeifen, für ca. 5 Euro pro Stück.
Bereits vor 1 1/2 Jahren wurde das Rauchverbot von der türkischen Regierung beschlossen. Eine strafrechtliche Verfolgung beginnt aber erst ab dem 19. Juli 2009.
Verboten ist ab dem 19.07.2009 folgendes:
- Das Rauchen ind und vor Restaurants
- Das Rauchen in Cafés
- Das Rauchen in Teegärten
- Das Rauchen auf überdachten Terassen
- Das Rauchen auf Spielplätzen
- Das Rauchen im Fernsehen.
Es haben sogar einige Kanäle damit begonnen, die Zigaretten mit einem schwarzen Balken zu versehen.
Prostestieren tut jedoch niemand. Obwohl fast ein Drittel der türkischen Bevölkerung raucht. Die meisten Raucher begründen es damit, dass sie ohnehin längst vorgehabt hätten das Rauchen aufzugeben.
"Die türkischen Medien schreiben nur darüber, wie gut das Verbot für die Gesundheit ist", schimpft Ismail. "Keiner redet davon, dass eine uralte Kultur zugrunde geht. Dass uns ein Stück Freiheit genommen wird. Dass Millionen Menschen möglicherweise ihre Existenz verlieren."
In Ländern wie Spanien oder Portugal dürfen die Lokalbesitzer selbst entscheiden, ob sie das Rauchen dort unterstützen oder nicht.
Bei Missachtung müssen Strafen gezahlt werden:
- Raucher müssen ca. 26 Euro zahlen
- Lokalbesitzer müssen bis zu 26.000 Euro zahlen
Jedoch gibt es einige öffentliche Orte an denen geraucht werden darf:
- Hotels dürfen eine Raucheretage einrichten
- Gefängnisse
- Altenheime
- Anstalten für Geisteskranke
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