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Zivile Unruhen in Paris
Gepostet in: GesellschaftSeit Wochen finden in Paris nun Kundgebungen gegen Polizeigewalt statt. Tausende gingen wieder auf die Stasse, um ihren Unmut loszuwerden. Geschosse wurden geworfen, Läden eingebrochen und Autos in Brand gesteckt.
Diese Szenen kennen wir bereits aus 2005 und erreichen uns immer wieder. Das Motto des Moments: Théo.
Théo, 22, war dabei Freunde zu treffen, als er von Polizeibeamten kontrolliert wurde. Ein Beamter zieht ihm die Hose herunter und dringt seinen Schlagstock in dessen Hinterteil: eine öffentliche Vergewaltigung. Der Junge erleidet einen Riss, welcher klinisch notbehandelt werden muss und wird für 60 Tage ausgesetzt. Die Schäden? Lebenslänglich.
Nationalweit rufen Anti-Rassismus-Organisationen zum Protest auf – ein gefundenes Fressen für gewaltbereite Individuen. Tagtäglich werden Gewalttaten gegen Polizisten verübt, dabei kann der Polizei keine Schuld zugewiesen werden. Sondern vier Individuen, die vor Gericht gezogen werden.
Auch wenn es den Anschein haben mag, nicht die gesamte Polizei gerät ins Kreuzfeuer. Sondern eine Brigade bekannt für ihre Feldpräsenz, die BST. Ihr Gründungsleitmotiv: Abschreckung und Repression.
Tragisch ist zu betrachten, das anstelle gut ausgebildeter Beamte, die bereits das Feuer erlebt haben, junge Menschen, gerade in den 20er Jahren gekommen, kaum ausgebildet, aufs Feld geschickt werden. Die Folgen sind drastisch und das Leitmotiv wird Wort für Wort zum Werkzeug.
Zwischen Staatsverachtung einerseits und Staatszwang andererseits, wächst die Gruft zwischen Elite und Nicht-Elite im französischen Alltag. Eine Diskussion scheint unmöglich, genauso wie Théos Familie den Innenminister nicht treffen wollte.
Image: Copyright © Francois Schnell / Flickr / CC-BY-2.0
Tags: Théo Polizei Gewalt Repression