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Neue Methode für Chemotherapie
Gepostet in: WissenschaftBrustkrebs ist an sich schon ein schrecklicker Befund für eine Frau. Ein weiterer Schrecken ist dabei der Verlust der Haare. Deutschen Forschern scheint es nun gelungen zu sein, eine Chemo zu entwickeln, bei der die Haare erhalten bleiben.
Im Hamburger "Mammazentrum" testet ein Ärzteteam seit August 2011 diese neue Methode. Bisher scheinen die Ergebnisse vielversprechend zu sein. Der Name der Methode "DigniCap".
Wärehnd einer Chemo-Sitzung tragen die Patientinnen eine Haube. In dieser Haube zirkuliert Kühlflüssigkeit, wodurch die Kopfhaut bis auf ca. 8 Grad runtergekühlt wird.
Dr. Kay Friedrichs, Leiter der Klinik: "Normalerweise gelangt das Gift der Chemo in alle Körperzellen, auch an die Haarwurzeln. Dort, wo die Körpertemperatur extrem abfällt, sinkt auch die Durchblutung der Blutgefäße und weniger Gift gelangt in diese Region – die Haarwurzeln werden nicht angegriffen."
Selbst die Mediziner waren von der Auswertung der Studie überrascht. Bei ca. 60 Frauen wurde die Haube getestet und bei 80% waren die Ergebnisse positiv: Sie brauchten weder eine Perücke noch ein Kopftuch.
Prinzipiell kommt diese Methode für alle Frauen in Frage, jedoch ist volles Haar eine Voraussetzung, da das Haar ausdünnt. Die Chemo, die nur etwas mehr als eine Perücke kostet, weist kaum Nebenwirkungen auf: Zwar erfordert sie einen zusätzlichen Zeitaufwand von 60 Minuten, jedoch empfanden nur 15% die Kälte als unangenehm.
Dr. Friedrichs: "Seit 25 Jahren muss ich Frauen sagen, dass sie durch die Chemo ihre Haare verlieren. Ihnen wenigstens diese Angst nehmen zu können, wäre einfach wunderbar."
Tags: Chemotherapie Haarausfall neue Methode Brustkrebs DigniCap Haube Kühlflüssigkeit