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Wir klären euch auf: Amphetamin
Gepostet in: AllgemeinIn der ersten Woche unserer Aufklärungsreihe über Drogen bringen wir euch Amphetamin näher. Im Anschluss zu dieser Information befindet sich ein kurzes Statement von jemandem, der lange von Amphetamin abhängig war.
Amphetamin wird synthetisch hergestellt und kommt aus der Stoffgruppe der Phenylethylamine. Die Wirkung ist stimulierend. Amphetamin wird sowohl als Arzneistoff verwendet, ist aber gleichzeitig ein nicht-halluzinogenes Rauschmittel.
Als indirektes Sympathomimetikum regt es das Zentralnervensystem an. Die Wirkung ist, wie erwähnt, stimulierend und euphorisierend, weshalb Amphetamin gerne als Rauschmittel genutzt wird. Der Besitz und der Handel ohne Erlaubnis ist in Deutschland und den meisten Ländern in Europa strafbar. Auf dem illegalen Markt wird Amphetamin unter den Namen Speed und Pep angeboten.
Als Rauschmittel ist Amphetamin aufgrund seiner Wirkungen wie Unterdrückung von Müdigkeit und der Steigerung des Selbstbewusstseins vor allem in der Partyszene verbreitet. Die Menge an beschlagnahmtem Amphetamin in der Europäischen Union nimmt seit 1985 mehr oder weniger stetig zu; während ab 1999 eine gewisse Stagnation erreicht wurde, stieg die Zahl in den skandinavischen Ländern weiter an.
Amphetamin wurde ursprünglich zur Gewichtskontrolle verwendet, wird heute aber aufgrund des Suchtpotenziales und anderer Nebenwirkungen nur noch zur Behandlung von Narkolepsie und ADS/ADHS eingtesetzt. In den USA steigt die Zahl der Verschreibungen von Amphetamin stetig. In Deutschland greift man vorzugsweise auf andere wirkungsähnliche Medikamente zurück. Seit den 60er Jahren wurde Amphetamin als Appetitzügler in Form von Fenfluramin gebraucht,1997 wurde es vom Markt genommen, da manche Nebenwirkungen lebensbedrohlich sein können. Außerdem wird Amphetamin als Dopingmittel gebraucht.
Die Wirkungen von Amphetamin unterteilen wir nun in zentral, peripher und unterwünschte Nebenwirkungen.
Zentral:
Appetithemmung
Mobilisierung letzter Kraftreserven und Verringerung des Schlafbedürfnisses
Steigerung des Selbstbewusstseins bis hin zur Euphorie
erhöhte Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit
erhöhter Bewegungsdrang
gesteigertes sexuelles Verlangen
Peripher:
Abschwellen der Schleimhäute
Weitung der Bronchien
Verengung der Gefäße
Unerwünschte Nebenwirkungen:
Pupillen weiten sich, trockener Mund
Erhöhter Herzschlag bis hin zur Tachykardie
Tremor (Zittern), erhöhter Muskeltonus, Nystagmus (Augenzittern), Bruxismus (Zähne-Knirschen)
erhöhte Schweißabsonderung
Schlafstörungen
Gewichtsverlust, Potenzstörungen und Nierenschäden (bei chronischem Konsum)
schnellere Bewegungsabläufe bis hin zu Agitation; Fahrigkeit, Unruhe, Nervosität, sowie Symptome des Restless-Legs-Syndroms
erhöhte Risikobereitschaft
gesteigertes Mitteilungsbedürfnis und Redefluss (Logorrhoe)
Auslösung einer Drogenpsychose (Amphetamin-Psychose)
Abhängigkeit
Statement eines ehemaligen Abhängigen:
Ich habe angefangen Speed zu nehmen, weil ich aufgrund meines Berufs kaum Schlaf bekommen habe. Das ganze sollte nur für eine kurze Zeit sein, aber schnell hatte die Droge für mich Vorteile: Ich konnte nach der Arbeit Freunde treffen, ich konnte am Wochenende tagelang feiern gehen und das ganz ohne Schlaf. Ich hatte einfach wieder ein Leben mit sozialen Kontakten, nicht nur eins, welches sich hauptsächlich um die Arbeit dreht. Ich habe schnell gemerkt, dass ich weniger Hunger hatte und einige Kilos abgenommen habe. Wenn ich mich recht erinnere, habe ich tagelang einfach nichts gegessen. Irgendwann hatte ich das Gefühl, dass ich ohne Speed nicht mehr wach bleiben kann und ich merkte, dass ich süchtig bin. Glücklicherweise war die Sucht noch nicht so weit fortgeschritten, dass ich es ohne Hilfe nicht mehr geschafft habe. Ich habe alle Reste entsorgt, von heute auf morgen aufgehört mir dieses Pulver durch die Nase zu ziehen. Die ersten Tage und wahrscheinlich auch Wochen waren schrecklich, ich war nur noch müde, nahm zu, weil ich wieder angefangen habe zu essen. Körperliche Beschwerden hatte ich glücklicherweise nicht, jedoch wurde mein Geldbeutel erschreckend klein. Ich bin froh, davon weg zu sein. Zum einen spare ich Geld, zum anderen bin ich froh darum, dass ich es nicht so weit habe kommen lassen, dass ich professionelle Hilfe brauche.
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