China beendet Organentnahme

Gepostet in: Politik/Wirtschaft

Nachdem Menschenrechtsgruppen in China dagegen Protestiert haben, dass Hingerichteten Organe für Transplantationen entnommen werden, hat der Staat darauf reagiert: Ab den 1. Januar 2015 soll diese Praxis beendet werden.

Die Entnahme von Organen bei Hingerichteten soll bereits seit Längerem beendet werden. Nun hat sich zum ersten Mal ein hochrangiger Vertreter des Systems auf einen Termin festgelegt. Dies bedeutet, dass ab dem 01.01.2015 lediglich Organe von freiwilligen Spendern zur Transplantation genutzt werden.

Bis Ende 2012 stammten rund 64% der transplantierten Organe in China von exekutierten Gefangenen. Mehr als 100.000 Organe wurden getöteten Häftlingen entnommen. Früher wurden die Gefangenen per Kopfschuss hingerichtet, nun werden sie oft in Hinrichtungsmobilen per Injektion getötet.

Menschenrechtsgruppen haben der Regierung häufig vorgeworfen, dass den Hingerichteten meist Organe ohne die Zustimmung oder Information der Angehörigen entnommen wurden. Die Regierung hat diese Vorwürfe jedoch stets zurückgewiesen. Ein hochrangiger Mitarbeiter des Gesundheitsministeriums kündigte dennoch im Jahr 2013 an, dass China sich den internationalen ethischen Standards anpassen werde.

Da die Bereitschaft zur freiwilligen Organspende in China extrem gering ist, dürfte nun eine Versorgungslücke für die Transplationsmedizin entstehen. Zum größten Teil liegt das am traditionellen chinesischen Glauben, wonach Tote nur komplett beerdigt oder verbrannt werden sollen. Außerdem müssen die Angehörigen ihr Einverständnis geben, auch wenn eine Absichtserklärung des Spenders existiert.

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