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Mazedonien: Zurück zum Krieg?
Gepostet in: Politik/WirtschaftIn Mazedonien sorgt derzeit ein albanischer Aufstand für Aufsehen und Unruhe. In der dritten Stadt des Landes, Kumanovo, kam es zu heftigen Gefechten, in denen 8 Polizisten und 14 Aufständische getötet wurden. Der Angriff auf die Polizisten erfolgte mit Granaten, automatischen Schusswaffen und durch Heckenschützen! Vor 3 Wochen wurde bereits eine Polizeiwache an der Grenze übernommen. Die Angreifer forderten die Bildung eines albanischen Staates innerhalb des Landes.
Die EU sieht dies sehr besorgt entgegen, da das Land auch Kandidat zu einem EU-Beitritt ist. Demografisch gesehen besteht das Land aus 2 Mio. Einwohnern, darunter 65% Mazedoniern und ca. 30% Albanern, wobei es auch jeweils Religionsdifferenzen gibt. Die Mazedonier sind christlich-orthodox gerichtet und die Albaner muslimisch.
In der historischen Chronologie nahm Mazedonien 1999 insgesamt 130.000 albanische Flüchtlinge vom Kosovo auf, um diese zu versorgen und zu unterstützen. 2001 kam es zu Aufständen. Die UÇK, albanische Befreiungsarmee in Mazedonien, machte ihren Eintritt und das Rahmenabkommen von Ohrid wurde unter westlichem Druck von beiden Parteien noch im selben Jahr unterzeichnet.
Der albanische Bevölkerungsanteil meine, die Regierung habe das Abkommen nicht eingehalten. Am Samstagabend hätten sich 27 von 70 bewaffneten Aufständischen ergeben. Die Stadt wurde vor der Operation evakuiert.
Bulgariens Außenministerium entsandte ein Kommuniqué an Skopje, mazedonische Hauptstadt, und fordert ein "verantwortungsvolles Verhalten" im Namen der Regionsstabilität auf und "Mazedoniens Status als NATO- und EU-Anwärter erfordert schnelle, transparente und umfassende Ermittlungen". Serbien schickte bereits Spezialeinheiten an die Grenze, da bereits tausende Menschen von Kumanovo ins Land geflohen waren. Auch dort herrschen starke politische Anspannungen zwischen dem albanischen und serbischen Bevölkerungsanteil.
Tags: FYROM Mazedonien Kumanovo Albaner Aufstand Rahmenabkommen von Ohrid