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Meine 247 Tage im türkischen Knast
Gepostet in: Internationalc=images/news-pics/1682_1227795451.jpg align=left> Der 18-jährige Marco W. ist ein ganz normaler Junge mit einer schrecklichen Vergangenheit. Im April 2007 wurde er während seines Urlaubsaufenthaltes in der Türkei festgenommen, da er eine 13-jährige Britin vergewaltigt haben soll. Seine 8 Monate im Gefängnis beschreibt er jetzt in seinem Buch.
Dass sein Urlaub so enden würde hatte Marco nie gedacht. Erst sagte die junge Britin aus, dass Marco sie nicht missbraucht hätte, doch kurze Zeit später änderte sie ihre Aussage.
Für den 18-Jährigen beginnen die schlimmsten Stunden, Tage und Monate seines Lebens.
Es ist Weihnachten, als Marco endlich entlassen wird.
In seinem Buch "Meine 247 Tage im türkischen Knast" lies er seinen Gefühlen und Gedanken freien Lauf. Er lässt die Menschheit an seinem achtmonatigen Aufenthalt im Gefägnis teilhaben.
Das Buch ist ab Freitag, den 28.11.2008 im Hamburger Kinderbuch Verlag für 14,95 € erhätlich.
Als kleiner Vorgeschmack hier nun eine Leseprobe:
Die ersten elf Tage unseres Urlaubs in der Türkei erscheinen mir heute wie Tage im Paradies. Viel Sonne, im April bereits 25 Grad warm. Wir, meine Mama, mein Papa und ich, hatten uns für die Frühjahrsferien wieder das Hotel „Club Voyage Sorgun Select“ ausgesucht, eine Fünf-Sterne-Anlage. Die kannten wir von früheren Reisen. Schöne saubere Bungalows, fünf Pools, viele Freizeitangebote.
Ich lernte auch schnell Jungs in meinem Alter kennen. Und die trafen sich abends in der Disco. Am Anfang waren wir nur eine Jungs-Clique. (…)
Nach einer Woche fiel uns eine Gruppe junger Engländer auf, weil sie unheimlich viel Alkohol tranken, auch die Mädels. Die rannten in sehr kurzen Röcken und ganz engen Tops mit tiefem Ausschnitt herum. Dazu tanzten sie so mit den Händen nach oben, fliegenden Haaren und wiegenden Schritten, echt heiß. Es war klar, dass sie gesehen werden wollten.
Carolina (Name aus rechtlichen Gründen geändert) war auch dabei. Aber sie stach mir nicht ins Auge. Ehrenwort! Ich beachtete sie zum ersten Mal, als sie in der Sitzecke der Disco schräg über Eck neben mir saß.
Ich bin ja nicht so der Englisch-Profi und sagte erst mal nichts zu ihr. Aber sie fand es wohl öde, suchte Blickkontakt und wollte wissen: „ What’s your name? Where do you come from?“ Es war laut und sie war schwer zu verstehen.
Ich erinnere mich, dass sie grüne Augen hatte und lange hellbraune Haare. Sie war geschminkt, die Wimpern getuscht. Zum tief ausgeschnittenen Top trug sie einen ziemlich kurzen Jeansrock. „Nettes Mädchen“, dachte ich, mehr nicht. Ich trank Cola, sie Bier und Wodka. (…)
Tags darauf war Programm wie immer: Volleyball, in den Pool, abends Disco. Wieder saß Carolina neben mir. Carolina fragte mich, wie alt ich sei. „Siebzehn“, antwortete ich. Sie sagte: „I’m fifteen!“
Es war direkt an meinem Ohr, denn es war laut. Aber das Wort „fifteen“, also fünfzehn, habe ich genau gehört und war erschrocken. Ich hatte sie älter geschätzt, so sechzehn, siebzehn. Sie war groß, mindestens 1,70 m, und, wie einer meiner Freunde bewundernd feststellte, „recht üppig ausgestattet“.
Später redeten wir über Hobbys und Schule. Sie erzählte, dass sie eine Privatschule besuche, viel Sport treibe und Musik liebe.
Einen Abend später, kurz vor Mitternacht. Carolina, ihre Schwester Anne, ihre Freundin Maggy* und ihr englischer Freund Alex* sind zusammen auf Carolinas Zimmer. Als sie Marco vorbeigehen sehen, laden sie ihn nach oben ein. Während Anne und Alex* auf dem Balkon sind und Maggy* schläft, kommen sich Marco und Carolina näher. (…)
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