Hanta-Virus im Umlauf

Gepostet in: Wissenschaft

Nach der Vogel-Grippe und der Schweine-Grippe füllen wir auch das diesjährige Sommerloch mit einer Krankheit. Diesmal handelt es sich dabei um das Hanta-Virus.

Das Virus kommt ursprünglich aus Südkorea und tötete dort vor 60 Jahren mehr als 3000 Menschen. Seit einigen Jahren taucht das Hanta-Virus auch vereinzelt in Europa aus, in diesem Jahr jedoch besonders.

Im Juli infizierten sich 1000 Menschen bei uns in Deutschland. Laut dem Robert-Koch-Institut (RKI) wurden bundesweit 2070 Fälle gemeldet, letztes Jahr sind nur 305 Menschen daran erkrankt.

Baden-Württemberg ist mit 1348 Fällen am stärksten betroffen. Bayern (282 Fälle) und NRW (142) liegen dahinter. Berlin ist das einzige Bundesland, in dem bisher noch keine Erkrankungen gemeldet wurde.

Die wichtigsten Informationen:

Wie wird das Virus übertragen?

Wild lebende Nagetiere gelten als Überträger. Vor allem die Rötelmaus hat sich in diesem Sommer plagenartig vermehrt. Gefahr droht überall dort, wo sie ihre Spuren (Kot und Urin) hinterlässt: auf Wiesen und in Wäldern, in Kellerräumen und Schuppen. Hier reicht schon das Einatmen von aufgewirbeltem Staub.

Wie erkenne ich die Erkrankung?

Erste Symptome treten zehn bis 20 Tage nach der Infektion auf und ähneln denen einer Grippe: Kopf- und Gliederschmerzen, erhöhte Temperatur. Kurz darauf kommen oft starke Rückenschmerzen hinzu, außerdem heftige Fieberschübe, Blut im Urin und Sehstörungen, im schlimmsten Fall Multi-Organversagen.

Welche Gegenmittel gibt es?

Ein Impfstoff existiert noch nicht – dafür ein Gegenmittel. Bislang konnten alle 2070 deutschen Patienten geheilt werden.

Dennoch warnt das RKI: "Jeder Fall muss sofort gemeldet und behandelt werden – sonst kann das Virus tatsächlich tödlich sein."

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